Hunger oder Appetit – hier liegen die Unterschiede

Appetit und Hunger sind zwei Begriffe, die nur schwer auseinanderzuhalten sind. Man kann auch noch zwei andere Begriffe hier ins Spiel bringen, und zwar Gelüste und Verlangen nach bestimmten Lebensmitteln oder Speisen. Appetit und Hunger haben dahingehen ihre ganz eigenen Definitionen, wobei die Unterschiede sehr groß sind, auch wenn der Einzelne den Unterschied zwischen einem Gelüste, einem Verlangen und Appetit bzw. Hunger nicht erkennt.

Unterschied zwischen Hunger und Appetit

Irgendwie hängen die beiden Begriffe – Hunger und Appetit – zusammen. Dabei gibt es schon Unterschiede darin, ob jemand sagt, dass er Hunger hätte oder Appetit auf etwas, also auf eine bestimmte Speise oder einen guten Appetit, also das Gefühl, dass dem Körper etwas fehlt. Hunger wird in der Regel mit Magenknurren assoziiert. Die Regulation von Hunger ist es nämlich, die durch die Sättigung bei Hunger herbeigeführt wird. Am Hungergefühl sind bestimmte Hormone beteiligt. Wie diese Hormone agieren und warum diese letztlich das Hungergefühl und Magenknurren auslösen, ist bisher noch nicht genau erforscht. Ausschlaggebend scheint nicht die Menge des Mageninhalts zu sein. Dennoch nehmen bei einem leeren Magen die Kontraktionen der Magenwände zu, je leerer der Magen ist. Und diese Kontraktionen verursachen letztlich das Magenknurren, welches als akustisches Hungersignal verstanden wird. Appetit indes ist ein Begriff, der häufig verwendet wird, wenn ein Verlangen nach einer bestimmten Speise besteht. Bei der Assoziation, dass Appetit besteht auf eine bestimmte Speise oder auch überhaupt etwas zu essen, dann ist damit ein psychischer Zustand gemeint. Dabei kann physiologisch gesehen vom Gefühl her unter Appetit auch Hunger gemeint sein. Allerding ist es so, dass man nicht an Appetit, dafür aber an Hunger leiden kann. An Hunger leiden bedeutet wiederum, dass dem Körper wichtige Nährstoffe fehlen.

Echter Hunger ist schmerzhaft

Wer Hunger hat bzw. ein Hungergefühl hat, der wird dieses Gefühl als sehr unangenehm und schmerzhaft empfinden. Denn Hunger ist das Bedürfnis, dass dem Körper irgendwelche Nahrung zugeführt werden muss. Heute weiß man, dass jemand wo Hunger hat, mit einem Absinken des Glukosespiegels und mit Änderungen im Thermo- und Lipidstoffwechsel konfrontiert ist. Das Hungergefühl ist dabei auch stark von Sinneswahrnehmungen beeinflusst. Vor allem der ständige Gedanke an etwas zu Essen hält den Menschen davon ab sich auf etwas anderes zu konzentrieren.

Gelüste und Verlangen

Als Gelüste oder Verlangen wird im Vergleich zu Hunger und Appetit indes das Heißhungergefühl beschrieben, der wieder etwas anders definiert ist. Denn das Verlangen nach Schokolade oder einer bestimmten Speise wie Pudding oder Eis kann weder mit Appetit noch mit Hunger beschrieben werden. Dies gilt auch für Süßigkeiten wie Chips oder Gummibärchen. Einige Wissenschaftler aus Dänemark machen für Appetit bzw. für Gelüste und Verlangen das Hormon FGF21 (Fibroblasten-Wachstumsfaktor 21) verantwortlich. Dabei stehen diesen Erkenntnissen andere Studien gegenüber. Und die besagen, dass Gelüste – wie auf Süßigkeiten – erlernt sind. Denn wer gestresst ist, der will sich belohnen. Und zwar mit Süßigkeiten oder mit Fettigem. Der Verzehr von Süßigkeiten hat dabei einen psychologischen Hintergrund. Das Erlernte – den Verzehr von Süßigkeiten – kann man sich aber auch abtrainieren.